Dienstag, 10. Dezember 2013

Mein Baby, das Wesen vom anderen Stern

Wenn man ein Baby hat, ist alles anders. Mit Sicherheit. Aber wenns nur das wäre. Jeder Tag ist anders und wenn man sich gerade an eine Tatsache oder einen Zustand gewöhnt hat, ist schon wieder alles anders. Der Mensch ist aber ein Gewohnheitstier und ich besonders. Aber nach nun 3 1/2 Monaten des ständigen Gewöhnens und Entwöhnens habe ich mich an die Unbeständigkeit gewöhnt. Endlich! Ich kann sagen, ich bin wirklich im Mamasein angekommen und das fühlt sich großartig an! Sternchen entwickelt sich prächtig und nachdem die guten Tage schließlich Überhand gewonnen haben, gibt es nun fast keine schlechten mehr. Ob das nun das Ende der sogenannten mysteriösen und eigentlich nonexistenten Dreimonatskoliken war oder das Abstillen oder einfach so, das wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Im Grunde lief es so: Drei Wochen lang hat sie fast nur geschlafen, tagsüber wie nachts, und ist nur zum futtern wach geworden. Danach ging das Gebrüll los bzw. unsere unermüdlichen Versuche dieses zu umschiffen. Den Höhepunkt hatten wir dann so um die sechs Wochen, ab da hat es kontinuierlich nachgelassen, mit kleineren Rückschlägen hin und wieder. Seit der 13. Woche ist sie wie ausgewechselt, ein ganz anderes Wesen. Sie brabbelt, sie lacht und manchmal quengelt sie natürlich auch, aber nur, wenn sie hungrig oder müde wird, da versteht sie keinen Spaß und das duldet auch keinen Aufschub. Tagsüber schläft sie nach wie vor nur im Tragetuch oder ausnahmsweise mal eine halbe Stunde in der Nonomo. Aber damit kann ich sehr gut leben. Mittlerweile liebe ich es, sie ganz nah am Körper zu tragen. Wer weiß, wie lange ich das noch kann?! Nachts schläft sie jetzt zehn Stunden am Stück, holt sich gegen fünf noch einen kleinen Snack und lässt mich dann noch bis neun Uhr nickern. Ein Träumchen. Das Einzige, dem ich mit Wehmut nachtrauere, ist das Stillen. Jaja, die Größe der Brüste sagt leider einfach nichts über die Milchmenge aus. Typischerweise haben Babys nach drei Monaten einen Wachstumsschub und einen erhöhten Milchbedarf, den ich ihr leider nicht bieten konnte. Anfangs habe ich es mit zufüttern und abpumpen probiert, aber sie hat dann schließlich meine Brust kategorisch abgelehnt. Klar, ich hätte das aussitzen und mein Kind schreien lassen können, irgendwann wäre der Hunger schon groß genug gewesen. Aber das konnte und wollte ich nicht. Sollte ich noch einmal das Glück haben, ein Kind zur Welt bringen zu dürfen, dann werde ich mich mit Bockshornklee und Konsorten austatten und, wenn es sein muss, meine Brüste derart manipulieren, dass sie den Bedarf schließlich decken, denn Stillen ist so eine schöne Sache. Aber noch viel schöner ist ein Babylachen!

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